Das weitere Procedere erfolgt nicht über einen längeren Zeitraum, der lediglich durch „Schulterblicke“ unterbrochen ist, sondern in intensiven Workshops. Roser denkt dabei an ein- oder auch mehrtägige Sprints, je nach Aufgabenstellung. Das Ganze fokussiert und in einer Runde mit den jeweiligen verantwortlichen Entscheidern auf Unternehmensseite und gegebenenfalls anderen Spezialisten. Gearbeitet wird parallel an mehreren (Teil-)Aufgaben in Sprints und auf der Basis von Design Thinking.

Das heißt natürlich für den Auftraggeber, dass er sich bereits früh im Prozess weitaus mehr einbringen muss als früher, vor allem mehr Zeit investieren muss. Einerseits. Andererseits, davon ist jedenfalls Roser überzeugt, entstehen auf diese Weise in insgesamt kürzerer Zeit, bessere Lösungen als mit der herkömmlichen Vorgehensweise. Von der Zeitersparnis für das Gesamtprojekt ganz zu schweigen.

Eintauchen ins operative Geschäft

Roser sucht für die Projekte die geeigneten Partner oder auch Spezialisten aus. Ein festes Netzwerk gibt es nicht. Auch denkt er daran, einen Großteil der Projektzeit beim Kunden vor Ort zu arbeiten. Ähnlich, wie es die Consultants machen. Eine Agentur mit entsprechendem Raumbedarf, das schwebt Fabian Roser nicht vor. Und er freut sich darauf, nach vielen Jahren als Geschäftsführer wieder tiefer ins Operative eintauchen zu können, dazuzulernen und "ambitionierte Sachen" zu machen. "Ich habe früh schon erkannt, dass die schönsten Arbeiten entstehen, wenn der Zeitdruck hoch, das Budget aber eher niedrig ist", so der Kreative. An Erfahrung jedenfalls dürfte es nicht fehlen. Roser bringt Knowhow aus dem klassischen wie auch dem digitalen Agenturgeschäft mit. Frühere berufliche Stationen waren unter anderem Jung von Matt, OgilvyOne, Razorfish und Scholz & Friends.


Peter Hammer
Autor: Peter Hammer

Er begleitet seit vielen Jahren redaktionell die Agentur-Branche, kennt noch die Zeiten, als Werbung "sexy" war und mancher Protagonist wie ein Popstar gefeiert wurde. Das Hauptaugenmerk gilt aktuell den Themenfeldern "Agenturstrategie" sowie "Etats & Pitches". Vor allem interessieren ihn innovative Geschäftsmodelle und Konzepte, mit denen die Branche erfolgreich auf die permanenten Veränderungen in der Kommunikation reagieren kann.