In der Berufswelt profitieren Frauen und Männer unterschiedlich stark von den Vorzügen digitaler Arbeitsmöglichkeiten. Homeoffice bzw. mobiles Arbeiten nutzen 21 Prozent der Männer, aber nur neun Prozent der Frauen. Betrachtet man nur die Personen mit Bürotätigkeiten, so liegt der Anteil bei den Männern bei 39 Prozent, bei Frauen nur bei 18 Prozent.

Diese Unterschiede verstärken sich, wenn Kinder unter 18 Jahren im Haushalt leben – und können somit zur Verfestigung von traditionellen Rollenbildern beitragen. Bei Berufstätigen mit Kindern unter 18 Jahren steigt nur der Anteil der Männer an (auf 26 Prozent), bei Frauen bleibt der Anteil der Nutzerinnen von Homeoffice nahezu gleich (10 Prozent). Die Erhebungen zeigen, dass Teilzeitkräfte bei der technischen Ausstattung und damit den Möglichkeiten auf Homeoffice und Co. benachteiligt sind – das sind deutlich häufiger Frauen als Männer, insbesondere dann, wenn Kinder im Haushalt leben.

Männer nutzen gewonnene Zeit oft für den Arbeitgeber

Die Studie gibt außerdem Hinweise, dass die Geschlechter den Zeitgewinn durch mobiles Arbeiten unterschiedlich nutzen. Eine Erhöhung der eigenen Arbeitsqualität sehen 29 Prozent der Frauen mit und ohne Kinder. Männer ohne Kinder sehen dies zu 37 Prozent, mit Kindern im Haushalt stimmen 45 Prozent zu. "Männer nutzen gewonnene Zeit durch weniger Arbeitswege häufig für mehr Arbeit, Frauen hingegen investieren die Zeit öfter in Haushalt oder Familie", sagt Hannes Schwaderer, der Präsident der Initiative D21.


W&V Redaktion
Autor: W&V Redaktion

Es gibt unterschiedliche Gründe, warum Artikel mit "W&V-Redaktion" gekennzeichnet sind. Zum Beispiel, wenn mehrere Autor:innen daran mitgearbeitet haben oder wenn es sich um einen rein nachrichtlichen Text ohne zusätzliche Informationen handelt. Wie auch immer: Die redaktionellen Standards von W&V gelten für jeden einzelnen Artikel.