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Deezer startet Kanal für schwarze Künstler
Die Black Lives Matter Bewegung betrifft auch die Musikindustrie. Deezer hat nun einen eigenen Channel für Schwarze Kultur gestartet, um schwarzen Künstlern mehr Sichtbarkeit zu verschaffen.
Mit dem Schwarze Kultur Channel will der Streamingdienst Deezer Audioinhalte von schwarzen Künstlern im Streaming sichtbarer machen und fördern. Der Channel beinhaltet neben Musik-Playlists auch thematische passende Podcast- und Hörbuch-Empfehlungen von schwarzen Kulturschaffenden, die zu einem Perspektivwechsel anregen sollen. Der neue Kanal ist eine der Initiativen, die Deezer in Workshops und Diskussionen in den letzten zwei Monaten entwickelt hat.
Zudem verzichtet das Unternehmen seit diesem Juni auf den Begriff Urban. Der Ausdruck sei veraltet und wird im firmeninternen Sprachgebrauch wie auch in der externen Produktkommunikation nicht mehr benutzt. Um auch innerhalb des Unternehmens weiteren Wandel anzustoßen, hat Deezer eine globale Diversity Task Force initiiert, die sich um die Förderung und Unterstützung von bisher unterrepräsentierten Künstlern kümmern soll. Das beiinhaltet auch Diversity Workshops für alle Mitarbeiter.
Von der Protest-Playlist bis zu Klassikern
Die Playlists im neuen Channel kommen aus den Genres Pop, Rock und Electro von Black Icons of Dance bis zu Black Icons of Classical. Dazu gehören auch Protest-Playlists wie Say It Loud oder Black Lives Matter Germany mit Texten gegen Rassismus und für soziale Gerechtigkeit und Gleichberechtigung. Auch die Schwarze LGBTQ-Community soll im Channel mit speziellen Genre-Playlists wie Queer Hiphop unterstützt und sichtbar gemacht werden.
Podcast-und Hörbuchempfehlungen
Neben der Musik finden sich im neuen Channel auch Podcast-Empfehlungen von schwarzen Produzentn wie Pod Save the People des Bürgerrechtlers DeRay Mckesson oder Tupodcast der Anti-Rassismustrainerin Tupoka Ogette. Daneben gibt es Hörbücher schwarzer Autoren, um mehr über Rassismus und dessen Ausprägungen in unserer Gesellschaft heute wie damals zu erfahren.
„Wir unterstützen die BLM-Bewegung. Im Laufe der Geschichte haben schwarze Musiker Musik gemacht, die weltweit bekannt und beliebt ist. In den letzten Jahren haben Schwarze Podcaster Shows moderiert, die es in die Top-Charts geschafft haben. Doch nicht alle schwarzen Kulturschaffenden bekommen die Aufmerksamkeit, die Wertschätzung und den Respekt, den sie verdienen. Das wollen wir ändern. Unser neuer Channel ist ein erster Schritt auf einem langen Weg. Wir möchten sicherstellen, dass es auf Deezer einen festen Ort gibt, an dem wir schwarzen Talenten den Raum geben, der ihnen gebührt“, sagt Junior Foster, globaler Editor des Schwarze Kultur Channels und Head of Global Artist Relations Deezer.
Personelle Verstärkung
Gleichzeitig verstärkt das Unternehmen seine Podcast-Taskforce. Neu dabei ist Jessica Gösken als Audiobooks & Podcast Manager und Podcast Production Manager Felix Zwinzscher. Beide berichten an Richard Wernicke, Head of Content.
Gösken kümmert sich um den Aufbau und die Pflege von Beziehungen zu Verlagen, Medienhäusern, Autorn und Produzenten, sowie um die Marketingaktivitäten rund um Podcasts, Hörbücher und Hörspiele auf Deezer. Die gelernte Buchhändlerin war zuletzt als Content Acquisition Manager bei Audible tätig. Zwinzscher ist für die Produktion von lokalen Deezer Originals Podcasts sowie die Entwicklung neuer Podcast-Konzepte verantwortlich. Er war zuvor Kulturredakteur bei der Welt/Welt am Sonntag.
"Mit Jessica und Felix haben wir für unser Team zwei sehr versierte und engagierte neue Kollegen gewinnen können. Wir freuen uns sehr, gemeinsam mit ihnen neue Content-, Produkt- und Marketingstrategien umzusetzen sowie den Bereich Spoken wor’ bei Deezer für unsere Nutzer weiter voranzubringen.", sagt Wernicke.