Umfrage zu VoD:
Deutsche finden Sport-VoD-Angebote zu teuer
Viele Verbraucher beklagen die hohen Preise und die fehlende Verfügbarkeit von Streamingdiensten. Die Mehrheit ist bereit, für kostenlosen Content Werbung zu konsumieren, zeigt eine Umfrage von Rakuten Advertising.
Rakuten Advertising hat mehr als 4.700 Verbraucher in Europa zum Thema Videostreaming befragt, darunter mehr als 1.000 Erwachsene in Deutschland. 67 Prozent haben kein Zugang zu Inhalten, die sie gerade in der Corona-Krise sehen möchten. Vor allem Sportübertragungen und Comedyprogramme sind betroffen. Ein wichtiger Grund: die Kosten.
Deutschen stehen auf Sport - aber wollen nicht bezahlen
Der beliebteste Video-Content ist hierzulande der Sport. Mehr als jeder dritte Sportfan (36 Prozent) beklagt die hohen Kosten von Video-Anbietern - und verzichtet deshalb darauf. Im Schnitt bezahlt jeder Deutsche 17 Euro im Monat für bis zu zwei Abos. Das betrifft vor allem die Fußballfans, denn schließlich bedarf es einer Vielzahl an SVOD-Anbietern, um Bundesliga & Co. zu verfolgen.
Ein Drittel der Nutzer ist damit bereits mehr als bedient – sie würden keinen weiteren Dienst mehr dazu buchen, lediglich vorhandene ersetzen. Im Rahmen der aktuellen Krise wächst jedoch gleichzeitig der Bedarf an Video-Content: 73 Prozent der deutschen Verbraucher konsumieren mehr als eine Stunde Video-on-Demand am Tag. Die Nutzung verteilt sich auf mehrere Geräte: Laptop und Desktop-PCs (25 Prozent), Smart TV (21 Prozent) und Mobilgeräte (16 Prozent).
Nutzer offen für Werbung
Einige Verbraucher nutzen neben Pay-TV und Streaming-Diensten illegale Angebote im Netz. Hier könnten werbefinanzierte Video-on-Demand-Dienste einen Riegel vorschieben: 39 Prozent der Befragten glauben, dass illegales Streaming mit hoher Wahrscheinlichkeit wegbrechen würde, wenn Video-Inhalte besser und kostenlos verfügbar wäre.
Eine Möglichkeit wären werbefinanzierte Video-Dienste – sogenanntes Advertising-based Video-on-Demand (AVOD). Mit AVOD können Verbraucher Videos kostenlos streamen, im Gegenzug bekommen sie Werbung zu sehen.
Noch ist nicht allen Konsument bekannt, dass sie AVOD nutzen könnten. 40 Prozent kennen bereits Dienste, die diese Form von Video-on-Demand anbieten. Wer diese Variante noch nicht kennt, würde es gerne ausprobieren: 62 Prozent sagten, sie würden AVOD nutzen, als sie darüber aufgeklärt wurden. Das gilt auch für die Zeit nach der Krise, denn 64 Prozent sagten, sie würden auch in Zukunft ähnlich viele AVOD-Angebote konsumieren wollen.
"Es geht im Kern darum, unterschiedliche Modelle anzubieten, mit denen Verbraucher einen Zugang zu Video on Demand erhalten. Sie verlangen nach mehr Vielfalt und hoher Qulität– und unsere Studien zeigen, dass auch durchaus Werbung im Video Umfeld vom TV gelernt ist", so Gregor Fellner, Business Development Director bei Rakuten Advertising.
Mit AVOD könnten Unternehmen eine Zielgruppe erreichen, die ihnen bislang entgangen ist, schlussfolgert Rakuten Advertising. Und diese ist durchaus affin: Die knappe Mehrheit (51 Prozent) sagte, sie würde AVOD eher nutzen, wenn die Werbung im Gegenzug "lustig und unterhaltsam" sei.
"In dieser Krisenzeit ist es essenziell für Unternehmen, weiterhin zu werben und die Verbindung zu ihren Kunden nicht zu verlieren. Laut der Studie wünschen sich 39 Prozent der Verbraucher Marken, die in diesen unsicheren Zeiten realistisch kommunizieren. Ein Drittel glaubt daran, dass Unternehmen sich nach der Krise durchsetzen, wenn sie ihre Kunden emotional verstehen. Mit AVOD können sie sich mit etwas verbinden, das Menschen Freude bringt – und sie dem Alltag für einen Moment entreißt", sagt Fellner.