Unter den Nominierten mit Corona-Bezug befindet sich unter anderem das ehrenamtliche Projekt "Corona Leichte Sprache", das aktuelle Nachrichten und Hintergrundwissen sehr verständlich formuliert. "Zeit Online" geht mit "Das Coronavirus in Grafiken, Karten und Illustrationen" ins Rennen um den Award.

Einen weiteren Schwerpunkt bilden Angebote, die sich mit rechter Gewalt beschäftigen - etwa der Podcast "Halle nach dem Anschlag" oder "190220 - Ein Jahr nach Hanau", ebenfalls ein Podcast. Generell ist die Zahl der Podcasts auf der Nominierten-Liste hoch - ein Zeichen, dass sie als Medium voll im Trend liegen. "Es zeigte sich, dass viele Angebote mittlerweile einen hohen Standard haben - inhaltlich und produktionstechnisch", urteilte die Nominierungskommission, die sich durch viele Stunden Material hörte. Zu den nominierten Produktionen gehören etwa "Going to Ibiza" von der Süddeutschen Zeitung" und FYEO und "Pandemia - Die Welt. Die Viren. Und wir." von Viertausendhertz.

Eine besondere Nominierung ist in der Kategorie "Kultur und Unterhaltung" zu finden, in der das Grimme-Institut dem Hamburger Schulleiter Björn Lengwenus Aussichten auf einen Award macht. Er wurde mit der Youtube-Show "Dulsberg Late Night" nominiert, die er in der Corona-Pandemie als Begleitung zum Homeschooling erfand.

Eine Spezial-Nominierung erhielt die Komikerin Enissa Amani mit ihrem Format "Die beste Instanz". Die Talkshow war eine Reaktion auf eine Ausgabe des WDR-Talks "Die letzte Instanz", in der unter anderem die Frage "Das Ende der Zigeunersauce: Ist das ein notwendiger Schritt?" diskutiert worden war und an der es viel Kritik gegeben hatte. Einer der Kritikpunkte war, dass die Diskussion ausschließlich von weißen Gästen geführt wurde. Amani initiierte daraufhin ein eigenes Talk-Panel auf ihrem YouTube-Kanal.

Am 17. Juni sollen die Gewinner des Grimme Online Award bekanntgegeben werden. Möglich sind bis zu neun Preisträger.