Der Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ), Stephan Scherzer, sagte der dpa: Bei den im Förderkonzept des Bundes insgesamt vorgesehenen 220 Millionen Euro bemühe man sich, dass sie allen Zeitschriftenverlagen diskriminierungsfrei zugutekommen. Er ergänzte: "Mittelfristig sind wir aber der Überzeugung: Wir brauchen ein Förderkonzept, was sich nicht auf die reine Digitalisierung bezieht." Der Staat sollte sich gerade bei der Presse steuernd und lenkend aus den unternehmerischen Entscheidungen heraushalten. "Wir sehen es deshalb als nach wie vor richtig an, eine diskriminierungsfreie Zustellung zu fördern." Auch die Zeitungsverleger hatten sich immer wieder kritisch zu dem jetzigen Förderkonzept geäußert.

Die Zeitschriftenverleger haben derzeit auch die Zustellungspreise im Blick. Der VDZ befürchtet, dass die Postpreise 2021 weiter steigen könnten. Der Großteil der Zeitschriften wird über die Post zugestellt. Scherzer verwies darauf, dass die Preise in den vergangenen Jahren um "das Vielfache der Inflationsrate" erhöht worden seien. Solche Kostensteigerungsentwicklungen seien für viele Verlage nicht durchhaltbar. Die Zustellung sei einer der größten Kostenblöcke für Verlage und beeinflusse deshalb das gesamte Geschäft Print und Digital.

Von der Deutschen Post DHL Group hieß es mit Blick auf die Zeitschriftenbranche, dass es zum 1. Januar eine Listenpreiserhöhung um 0,9 Prozent gegeben habe. Diese liege "deutlich unter unserer Stückkostenentwicklung". Diese sei geprägt von einem Rückgang der Sendungsmengen und zugleich Lohnkostensteigerungen. Die Post ergänzte zu den Preisen, dass Zuschläge für Sendungen erhoben werden, die im Postbetrieb einen erhöhten Aufwand bedeuten. Zum Beispiel, wenn sie schneller als in der Regellaufzeit produziert werden. Oder wenn Sendungen nicht automatisiert bearbeitet werden können. "Weitere Erhöhungen sind in 2021 nicht geplant."