Über die Jahrzehnte hinweg hat sich immer wieder gezeigt, wie abhängig die Werbewirkung auch vom Konsumklima ist, das Faktoren wie die allgemeine Stimmung, die politischen Nachrichten und Handelsthemen einbezieht. Sinkt der Index, kommen Fragen auf wie: „Kann ich mir morgen noch ein neues Auto leisten?“, und der Wunsch nach Absicherung steigt, was in der Folge die Werbewirkung von Versicherungskampagnen ansteigen lassen würde.
Ebenfalls nicht zu 100 Prozent in ihrer Werbewirkung kalkulierbar sind Testimonials. Sie setzen ihre eigene Bekanntheit ein, um wiederum Marken zu mehr Bekanntheit zu verhelfen. Unternehmen lassen den Handelnden dabei sehr viel Spielraum. „Man hat nicht die letzte Kontrolle ­darüber“ sagt Martina Vollbehr, aber das sei es auch, was die Zielgruppe am Influencermarketing schätze. Das birgt gleichzeitig Gefahren: Einen regelrechten GAU hatte im vergangenen Jahr ein Blogger verursacht, der in Japan eine Leiche gefilmt hat. Da helfe nur noch eines, meint Vollbehr: „Sofort den Stecker ziehen.“


Autor: Lisa Priller-Gebhardt

Sie schreibt als Autorin überwiegend für W&V. Im Zentrum ihrer Berichterstattung steht die geschwätzigste aller Branchen, die der Medien. Nach der Ausbildung an der Burda Journalistenschule schrieb sie zunächst für Bunte und das Jugendmagazin der SZ, Jetzt. Am liebsten sind ihr Geschichten der Marke „heiß und fettig“.