Huawei-Manager Ding machte bei seinen Angaben keinen Unterschied zwischen Kernnetz-Versorgung und Anlagen in der Fläche. Experten verweisen in diesem Zusammenhang auch darauf, dass die Abgrenzung zwischen Kernnetz und Peripherie immer schwerer falle, weil mit dem Trend des so genannten Edge-Computings immer mehr Datenverarbeitung in den Randbereichen der Netze stattfinde. 5G soll dank extrem schneller Reaktionszeit eine Kommunikation praktisch in Echtzeit ermöglichen. Das gilt als wichtige Voraussetzung zur Fernsteuerung von Industrieanlagen oder Roboterautos. Daher ist es notwendig, die Laufzeiten (Latenz) in den Netzen zu reduzieren.

Zu den Huawei-Kunden in Europa gehört unter anderen die spanische Telefónica-Gruppe, die in Deutschland mit der Marke O2 präsent ist. Außerdem hatten Sunrise in der Schweiz und KPN in den Niederlanden eine Zusammenarbeit mit Huawei beim Thema 5G kommuniziert. Auch in Deutschland wird seit Monaten darüber diskutiert, ob Huawei vom 5G-Ausbau ausgeschlossen werden soll. Vodafone und Deutsche Telekom haben in ihren 4G-Netzen auch Huawei-Technik verbaut, setzen aber auch Anlagen der Huawei-Wettbewerber Nokia und Ericsson ein.