Metaverse als Zukunft 

Facebooks Gründer und Chef Mark Zuckerberg sieht die Zukunft der digitalen Kommunikation im sogenannten „Metaverse“, einer virtuellen Umgebung, in der physische und digitale Welten zusammenkommen sollen. Dabei setzt Zuckerberg zum einen auf die virtuelle Realität (VR), bei der die Nutzer mit Spezial-Brillen auf dem Kopf in digitale Welten eintauchen können. Zum Facebook-Konzern gehört auch die VR-Firma Oculus, ein Teil der Reality Labs.  Als "Metaverse"-Baustein sieht der Facebook-Gründer zudem die sogenannte erweiterte Realität (AR, Augmented Reality), bei der digitale Inhalte auf Displays oder mit Hilfe von Projektor-Brillen für den Betrachter in die reale Umgebung eingeblendet werden. 

Die Reality Labs dürften der Unternehmensteil sein, in dem das "Metaverse" in den kommenden Jahren vor allem entwickelt wird. Im aktuellen Quartalsbericht hieß es, dass die Investitionen in die Reality Labs den operativen Gewinn von Facebook um rund zehn Milliarden Dollar drücken würden. Die Umgestaltung kommt mitten in der schwersten PR-Krise für Facebook seit dem Datenschutz-Skandal um Cambridge Analytica. Der Konzern geriet in den vergangenen Wochen massiv unter Druck durch interne Unterlagen, die von einer ehemaligen Mitarbeiterin öffentlich gemacht wurden. Frances Haugen tritt als Whistleblowerin auf und wirft Facebook vor, Profite über das Wohl seiner Nutzer zu stellen. 

Apple als Problem 

Apples neue Regeln für mehr Privatsphäre auf dem iPhone könnten unterdessen ein Grund für das Verfehlen der Umsatzprognose gewesen sein. Alle App-Entwickler müssen seit Sommer die Nutzer ausdrücklich um Erlaubnis fragen, wenn sie ihre Aktivitäten quer über verschiedene Anwendungen und Dienste hinweg zu Werbezwecken verfolgen wollen. Laut Umfragen lehnen die meisten Nutzer dies ab. Entsprechend funktionieren geraten viele bisherige Geschäftsmodelle der Werbebranche durcheinander. 

Die Foto-App Snapchat verfehlte deshalb im vergangenen Quartal die Umsatzprognose und rechnet mit weiteren Turbulenzen, auch wenn sie Apples Vorgehen an sich für richtig hält. Facebook warnte bereits seine Werbekunden, dass sie von dem Online-Netzwerk durch die Änderungen falsche Daten zum Erfolg ihrer Werbekampagnen bekommen hätten. Zuckerberg warf Apple unfairen Wettbewerb vor. Am Montag hieß es, man rechne mit weiterem "Gegenwind" durch die Apple-Regeln. (dpa/st)


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Autor: W&V Redaktion

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