"Der zweite HomePod, den ich jetzt gekauft habe, stammt ebenfalls aus dem Bestand beim Verkaufsstart", twittert Kukielka. Unschön angelaufenes Plastik am Netzteil und die installierte Uralt-Software iOS 11.2.5 zeigen ebenfalls, dass Apple hier zwei Oldtimer als "neu" verhökert hat. Dass 2021 noch Altbestand vom Start des HomePod im Handel ist, lässt vermuten, dass der Absatz überaus mau gewesen sein muss. Das Tech-Magazin Golem wundert sich darüber nicht und schreibt in seiner Analyse: "Apples Arroganz hat den HomePod scheitern lassen." Ein zu Beginn 349 Euro teurer Lautsprecher, der sich nur in der Apple-Welt nutzen lässt, und der andere Geräte nicht einmal per Bluetooth unterstützt – das musste nach Meinung von Golem zwangsläufig zum nun erfolgten "Boxenstopp" und zur Einstellung führen. Die Aussichten des HomePod mini, der für 99 Euro im Angebot bleibt, sieht Autor Ingo Pakalski auch nicht allzu optimistisch: "Apple sollte seine Arroganz bei Lautsprechern endlich aufgeben und passende Apps auch für Android anbieten. Ansonsten könnte als nächstes Produkt der HomePod mini scheitern, der für den Preis einen zu schlechten Klang liefert und somit nicht konkurrenzfähig ist."

Auch das HomePod-Netzteil von 2017 sieht nicht mehr ganz taufrisch aus.

Auch das HomePod-Netzteil von 2017 sieht nicht mehr ganz taufrisch aus.

Microsoft bringt den Powerpoint-Trainer

Microsoft bietet jetzt eine Art Hansi Flick für Powerpoint an – also einen Trainer, der für Top-Leistung sorgt, wenn’s drauf ankommt. Denn eine Powerpoint-Präsentation kann noch so gut vorbereitet sein: Wenn der Vortrag schlecht ist, wird sie keinen Erfolg haben. Dagegen hilft jetzt Microsofts "Presenter Coach", eine Software mit künstlicher Intelligenz, mit der die Vortragenden üben können. Mit Hilfe von Kamera, Mikrofon und Sensoren analysierte der virtuelle Flick unter anderem, wie schnell oder langsam der Nutzer spricht, ob er dem Publikum in die Augen schaut, ob er zu viele Füllwörter benutzt (und welche) – oder wie gut er, und natürlich auch sie, komplizierte Wörter ausspricht.

Am Ende des Probevortrags liefert der Presenter Coach eine detaillierte Analyse mit Lob, mit Fehlern und mit Verbesserungsvorschlägen. Falsch ausgesprochene Wörter lassen sich beispielsweise per Mikrofon immer wieder üben, bis sie wirklich sitzen. Und sogar "nicht angemessene Sprache" mit zweifelhaften Wörtern wird angemahnt. The Verge hat das Programm bereits ausprobiert und staunt: "Es funktioniert schockierend gut und tut so ziemlich alles, was Microsoft verspricht." Der Powerpoint-Trainer war bisher als Beta ausschließlich für die Web-Version des Programms verfügbar. Nach dem erfolgreichen Test bietet ihn Microsoft nun in englischer Sprache auch für Mac, PC, iOS und Android an, als neuen Menüpunkt innerhalb von Powerpoint.

Üben, Üben, Üben – dann klappt’s auch mit Powerpoint.

Üben, Üben, Üben – dann klappt’s auch mit Powerpoint.

Smarter Fenstergriff hilft beim Lüften

Früher wussten die Menschen noch instinktiv, wie oft sie ihre Wohnung lüften müssen. Heute lüften 60 Prozent der Menschen in Deutschland falsch. Deshalb muss smarte Technik ran, um stickige, feuchte und ungesunde Raumluft zu verhindern. Vodafone und der Solinger Smarthome-Spezialist Smart-Klima bringen Ende März für 143 Euro den "Klimagriff" auf den Markt – einen Fenstergriff zum Nachrüsten, der kontinuierlich die Qualität der Raumluft misst und der per Alarmton, Grafik oder Push-Mitteilung Bescheid gibt, wenn es Zeit zum Lüften wird. Mit einer eingebauten SIM-Karte von Vodafone meldet der schlaue Griff in die Cloud, und künftig auch per App, wenn Sauerstoffgehalt, Luftschadstoffe, Luftfeuchtigkeit oder Temperatur nicht mehr den empfohlenen Werten entsprechen.

Vodafone und Smart-Klima versprechen dadurch bis zu 200 Euro Heizkostenersparnis im Jahr. Der Griff, der die Luftqualität auch per Smiley auf einem integrierten Mini-Bildschirm anzeigt, soll sich für Raumgrößen von bis zu 50 Quadratmetern eignen. Und er passt mit seinen diversen Sensoren natürlich bestens ins Corona-Zeitalter. Denn wenn der CO2-Gehalt in der Raumluft zu hoch wird, steigt auch die Ansteckungsgefahr in Innenräumen durch Aerosole. Die Hersteller werben damit, dass sich dieses Problem durch den neuen Griff in den Griff bekommen lässt. Im Kaufpreis ist ein Vodafone-Datenabo für ein Jahr inbegriffen.

Geheimnis gelüftet, und das Raumklima perfekt im Griff – dank Vodafone.

Geheimnis gelüftet, und das Raumklima perfekt im Griff – dank Vodafone.

Neuer TikTok-Trend: Wer kann wie oft schlucken?

An skurrilen Ideen, um sich die Zeit zu vertreiben, fehlt es bei TikTok nie. Neu im Trend ist jetzt die weltweite Schluck-Challenge. Dabei probieren die Nutzer aus, wie oft hintereinander sie schlucken können, ohne etwas im Mund zu haben. Das klingt einfacher, als es ist. "Man kann nur zwei- bis dreimal schlucken, bevor der eigene Körper einen dazu zwingt, damit aufzuhören", erklärt der bisher kaum bekannte TikTok-Nutzer Jesse Beharell, der die Idee zu der neuen Herausforderung hatte.

Grund: Im Mund geht sehr schnell der Speichel zur Neige, der zum Schlucken notwendig ist. Sehr viel öfter als zwei- oder dreimal scheint es tatsächlich nicht zu klappen. Die Futurezone zitiert einen TikTok-Nutzer so: "Ich habe es viermal geschafft, und wäre dabei fast gestorben." Wer selber üben will, erfährt in einem Youtube-Video, wie die Sache mit dem Schlucken funktioniert.

Ab Montag präsentiert an dieser Stelle wieder der Kollege Michael Gronau aus Berlin die spannendsten Tech-News wie zum Beispiel zur Haarfarbe von Billie Eilish – auch wenn dieses Thema für ihn persönlich seit Jahren keine Rolle mehr spielt. Schönes Wochenende!


Autor: Jörg Heinrich

Jörg Heinrich ist Autor bei W&V. Der freie Journalist aus München betreut unter anderem die Morgen-Kolumne „TechTäglich“. Er hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass Internet und Social Media künftig funktionieren, ohne die Nutzer auszuhorchen. Zur Entspannung fährt er französische Oldtimer und schaut alte Folgen der ZDF-Hitparade mit Dieter Thomas Heck.