Tech-Kolumne:
TechTäglich: Apple AirPods mit Nacken-Erkennung
Vor dem Mittagessen die wichtigsten Meldungen des Tages – das ist TechTäglich, die Technik-Kolumne von W&V. Heute mit den Studio-AirPods von Apple und dem neuen 100-Euro-Tablet von Amazon.
Apple bringt Kopfhörer mit Nacken-Erkennung
Nach dem gewaltigen Erfolg der AirPods-Ohrstöpsel will Apple sein Kopfhörer-Geschäft weiter ausbauen. Den Plänen zum Opfer fallen könnte die hauseigene Marke "Beats", die entweder stark zurückgefahren oder ganz eingestellt wird. Als völlig neues Produkt plant Apple drahtlose Over-Ear-Kopfhörer in der Preisregion zwischen 350 und 400 Euro. Auch ein Name schwirrt bereits durchs Netz: AirPods Studio. 9to5Mac will jetzt erfahren haben, mit welchen Funktionen Apple namhafte Konkurrenten wie Bose oder Sennheiser herausfordert. Die Stichworte lauten Nacken-Erkennung, Positions-Erkennung und Equalizer. Besonders die ersten beiden Neuerungen bietet bisher kein anderer Over-Ear-Kopfhörer.
Bei der Nacken-Erkennung registrieren Sensoren, wenn der Zuhörer die AirPods Studio von den Ohren nimmt und den Bügel in den Nacken legt. Dann pausiert automatisch die Wiedergabe – ähnlich wie bei den bisherigen AirPods, wenn sie aus den Ohren geholt werden. Noch spannender klingt die Positions-Erkennung. Denn die neuen Apple-Kopfhörer lassen sich nicht mehr verkehrt herum aufsetzen. Sie erkennen von selbst, welcher Hörer auf welchem Ohr sitzt und passen die Stereo-Wiedergabe entsprechend an. Der rechte Stereo-Kanal auf dem linken Ohr und umgekehrt – das kann so nicht mehr passieren. In Sachen Sound will Apple auf iOS und Mac erstmals einen komplett nutzerdefinierten Equalizer anbieten. Ambitionierte Hörer und Profis können sich Höhen, Mitten und Tiefen damit individuell einrichten. Auch die Geräuschunterdrückung der AirPods Pro ist an Bord. Die AirPods Studio dürften entweder auf der virtuellen WWDC im Juni oder bei der Vorstellung des iPhone 12 im September/Oktober Premiere feiern.
Neues 100-Euro-Tablet von Amazon
Gerade in Home-Office-Zeiten sind Tablets enorm gefragt. Denn auf den größeren Bildschirmen machen Surfen, Filme oder Spiele zuhause mehr Spaß als auf dem Smartphone. Amazon könnte deshalb mit drei neuen Tablets zum Günstig-Preis genau richtig liegen. Das aufgefrischte Fire HD 8 läuft mit aktualisiertem Prozessor und auf 2 GB verdoppeltem Arbeitsspeicher rund ein Drittel schneller als der Vorgänger. Für 99,99 Euro bietet es ein 8-Zoll-Display mit soliden 189 ppi Bildschärfe. Zum Vergleich: Das 7,9 Zoll große iPad mini ist mit 326 ppi deutlich schärfer – zu Preisen ab 449 Euro aber auch deutlich teurer.
Eine Plus-Variante des Fire HD 8 für 119,99 Euro läuft mit 3 GB RAM noch etwas flotter und packt drahtloses Laden sowie einen modernen USB-C-Anschluss obendrauf. Als dritte Neuheit hat Amazon die Kids Edition des Fire HD 8 aktualisiert. Das Tablet für den Nachwuchs bietet für 134,99 Euro eine kindgerechte Benutzeroberfläche, eine stoßfeste Hülle in Blau, Pink oder Violett – und weiterhin die zweijährige Sorglos-Garantie. Wenn der Sohn oder die Tochter das Fire HD 8 in dieser Zeit zerlegen, gibt es ohne Nachfrage kostenlosen Ersatz. Damit bietet Amazon weiterhin extrem günstige Tablets mit ordentlicher Hardware – deren Käufer allerdings damit leben müssen, dass sich die Nutzung eher wie der Besuch in einem virtuellen Amazon-Kaufhaus anfühlt. Die neuen Modelle erscheinen am 3. Juni und lassen sich ab sofort vorbestellen.
Erste Demo: So genial sehen PlayStation-5-Spiele aus
Sony versteckt die PlayStation 5 weiterhin vor ihren künftigen Käufern. Nun soll angeblich am 2. Juni die offizielle Präsentation stattfinden. Doch auch bei diesem jüngsten Gerücht ist weiterhin Skepsis angesagt. Handfestere Infos zur PS5 bietet die Demo, die Epic Games jetzt veröffentlicht hat. Denn das US-Unternehmen ist nicht nur für "Fortnite Battle Royale" verantwortlich, sondern auch für die Entwicklungsumgebung "Unreal Engine", auf deren Basis die meisten großen Videospiele produziert werden. Ein erster Blick auf die neue "Unreal Engine 5" zeigt nun, wie genial PS5-Spiele aussehen könnten.
Die Sequenz namens "Lumen in the Land of Nanite" soll laut Epic in Echtzeit auf einer Entwickler-Version der PlayStation 5 laufen und lediglich per HDMI aufgenommen sein. Das Video zeigt eine Art Lara Croft, die durch eine täuschend echt wirkende Berglandschaft klettert. Die Grafik wirkt vor allem dank ihrer dynamischen Beleuchtung und ihrer gestochen scharfen Details wie ein echter Film – und ist in dieser Form auf der PlayStation 4 kaum denkbar. Microsoft hatte erst letzte Woche eine vergleichbare Demo für die Xbox Series X gezeigt. So langsam steigt damit die Vorfreude auf die neue Konsolen-Generation.
Trump verlängert Huawei-Bann bis 2021
Schlechte Nachrichten für Huawei und für Fans der China-Smartphones. Nachdem der Ton im Handelskonflikt zwischen den USA und China zuletzt wieder rauer wurde, hat Präsident Donald Trump den US-Bann auf Huawei-Produkte nun um ein weiteres Jahr bis Mai 2021 verlängert. Damit dürfen US-Unternehmen auch weiterhin keinen Handel mit Huawei treiben, weil dies laut Regierung ein "nicht akzeptables nationales Sicherheitsrisiko" darstellt. Damit, so Engadget, müssen Smartphones und Tablets von Huawei auch weiterhin ohne Google-Dienste auskommen, und haben deshalb außerhalb Chinas kaum Verkaufschancen.
Huawei setzt derzeit auf den westlichen Märkten auf eine neue Taktik: Die Chinesen aktualisieren Vorjahres-Smartphones, die bereits für Google zertifiziert sind – und die damit weiterhin den Play Store für Android-Apps sowie Google-Programme wie YouTube oder Chrome nutzen dürfen. So ist zuletzt das leicht aufgefrischte Huawei P30 Lite New Edition erschienen. Und in Kürze wird auch das P30 Pro New Edition als Neuauflage erwartet. Diese Idee funktioniert allerdings auch nur, solange die 2019er-Smartphones technisch noch konkurrenzfähig sind.
Under Pressure: Superstars mit Home-Office-Version
US-Latenight-Star Jimmy Fallon macht weiterhin das Allerbeste aus der Coronakrise. Er brilliert seit Wochen mit herausragenden Sendungen aus seinem Home-Studio. Seine neueste Idee ist eine Heim-Version von "Under Pressure" von David Bowie und Queen. Zusammen mit seiner Studioband The Roots und mit Sänger Brendon Urie von Panic! at the Disco performte Fallon den 80er-Jahre-Klassiker per Videochat und mit allerlei Gerätschaften, die die Musiker zuhause gefunden haben. Zu hören und zu sehen sind in dem "Social Distancing Remix" unter anderem ein Buttermesser, ein Weinglas, ein Toaster und eine Frisbee.