Tech-Kolumne:
TechTäglich: Apple startet XXL-Online-Event
Vor dem Mittagessen die wichtigsten Meldungen des Tages – das ist TechTäglich, die Technik-Kolumne von W&V. Heute mit Apples XXL-Online-Event und der Kooperation von Nintendo und KFC.
Apple startet XXL-Online-Event
Heute Abend blickt die Welt in den Apple Park. Diesmal aber ohne echte Menschen im Steve-Jobs-Theater, alles läuft wegen der Corona-Beschränkungen erstmals nur virtuell: Apple gibt ab 19 Uhr mit seiner traditionellen Keynote den Startschuss für die hauseigene World Wide Developer Conference, WWDC, die weltgrößte Entwickler-Konferenz. Übertragen wird live via YouTube für alle Interessenten weltweit bzw. über einen eigenen Channel der AppleTV+-App. Während die Sessions mit Apple-Inhouse-Experten in den kommenden Tagen nur für Developer interessant sind, guckt der gemeine Apple-Kunde heute Abend auf das Keynote-Opening. Schließlich wird Apple einen ersten Blick auf die neuen Betriebssysteme bieten.
Spannende Frage: Welche Neuerungen und Verbesserungen bringen iOS 14 (das gerüchteweise in iPhoneOS 14 umbenannt wird), iPadOS 14, macOS 10.16, watchOS 7 und tvOS 14? Die finalen Versionen für alle User erscheinen traditionell zwar erst im Herbst, aber Apple gewährt am Abend schon Vorab-Einblicke in die neuen Funktionen. Zwar ist die WWDC immer Software-Neuvorstellungen vorbehalten, dennoch hoffen die Apple-Fanboys auch auf einige Produkt-Novitäten: Spekuliert wurde im Vorfeld über ein neues Einsteiger-iPad, ein neues iPad Air, aktualisierte HomePod-Modelle, einen iMac mit schmaleren Rahmen à la iPad Pro, einen neuen iMac Pro, sogenannte AirTags (Bluetooth-Finder für Geräte), neue AirPods "Studio" sowie ein neues Apple TV 4K 2. Generation.
Nicht alle Kundenträume werden sich erfüllen, das gilt auch für die neuen Betriebssysteme. Nur soviel ist vor dem Event um 19 Uhr klar: Die zuletzt immer häufiger spekulierte AR-VR-Brille "Apple Glass" dürfte auch am Ende des Abends ein Mysterium bleiben. Branchenkenner erwarten sie erst Ende 2021 oder gar 2022. Aber wer weiß: Hoffen doch alle auf die Wiederbelebung des "one more thing", das Steve Jobs stets in Keynotes zelebrierte. Und das könnte theoretisch ein first look auf Apple Glass sein...aber nur mit viel, viel Glück.
Nintendos erste Imbissbude
Kentucky schreit...Hunger! Auch Gamern in Nintendos Animal Crossing knurrt nach stundenlangem Zocken der Magen. Was liegt da näher als eine Kooperation des Fast-Food-Riesen KFC mit dem japanischen Top-Tech-Unternehmen? Das virtuelle Schlemmermahl gibt’s in der Switch-Version von Animal Crossing, im ersten Testlauf auf den Philippinen. Dort wurde eine Filiale der Hühnchen-Braterei Kentucky Fried ins Spiel integriert. Neben der virtuellen Speisekarte wartet auch ein Gewinnspiel auf Ausgehungerte. KFC verlost jeweils ein Bucket mit 8 Chicken Nuggets. Dazu müssen Spieler nach dem berühmten Colonel, der legendären Werbe-Figur von KFC, Ausschau halten. In diesem Sinne: Guten Hu(h)nger!
Erster Leak zum neuen Star-Wars-Game
EA rüstet für den Herbst auf. Über FIFA 21 hat W&V bereits berichtet. Jetzt ist der erste Trailer zum neuen Star-Wars-Game vorab veröffentlicht worden. "Star Wars: Squadrons" befindet sich aktuell noch in Entwicklung, basiert auf der Frostbite Engine und erinnert an Battlefield bzw. Star Wars Battlefront 2. Erfreulich: Dennoch kann der Weltraum-Shooter bereits für PC, PS4, Xbox One, für Steam und den Epic Games Store vorbestellt werden. Der Verkaufsstart ist für den 2. Oktober geplant. Der erste Clip zeigt das Gameplay, beeindruckende Raumschiff-Kämpfe, Explosionen und einen Blick auf den Pilotensitz der Spieler mit einen Geschwindigkeitsindikator, Energiemanagement und Zielcomputer. Der Plan: Squadrons wird komplett in VR gespielt. EA hat einen Boost für schnelle Manöver integriert. Natürlich lässt sich Squadrons auch allein spielen.
Interessant ist aber vor allem der 5-gegen-5-Multiplayer mit zwei verschiedenen Modi: Dogfights ist laut Golem eine Art Deathmatch, Fleet Battles erlaubt das Abschießen großer Schiffe und von Piloten à la Battlefield 5.
Disney+ schafft Gratis-Woche ab
Ende Februar meldete der Disney-Konzern offizielle Zahlen für seinen Streamingdienst Disney+. 50 Millionen Abonnenten machten die Disney+-Betreiber stolz. Offenbar so stolz, dass der Konzern nun sein Preismodell geändert hat. Disney+ bietet Interessierten ab sofort keine Gratis-Woche mehr an. Diese Offerte wurde ersatzlos gestrichen. Wer schauen möchte, zahlt jetzt auf jeden Fall: 6,99 Euro pro Monat und 69,99 Euro bei 1-Jahres-Vorauszahlung. Disney+ kann sich das leisten, so der Eindruck: Der ebenfalls noch junge Streamingdienst Apple TV+ kommt Brancheninsidern zufolge gerade mal auf 10 Millionen Abonnenten.
Doch die Abschaffung der Gratis-Woche hat wohl noch einen anderen Grund: Einerseits vertraut Disney+ der Strahlkraft seiner riesigen Bibliothek, die auch Marvel- und Star-Wars-Franchises bietet, während Apple TV+ (4,99 Euro pro Monat) auf punktuelle Eigenproduktionen setzt, aber derzeit noch nicht über ein riesiges Archiv verfügt. Andererseits: Auch Disney+ ist kein Wohlfahrtsunternehmen. Am 3. Juli startet der Dienst die exklusive Ausstrahlung der Film-Version des extrem gehypten Broadway-Musicals "Hamilton". Hamilton ist ein Stück von Lin-Manuel Miranda über das Leben des amerikanischen Gründervaters Alexander Hamilton, das seit 2015 am Broadway das Publikum begeisterte. Disney+ hat sich die weltweiten Exklusivrechte für 75 Millionen Dollar gesichert und zeigt das Werk auf seiner Plattform schon rund ein Jahr, bevor es in die Kinos kommt. So dürfte es kein Zufall sein, dass das Ende des 7-Tage-Gratisplans fast mit dem Startdatum von "Hamilton" am 3. Juli zusammenfällt. Stichwort Refinanzierung: Erwartet wird, dass Hunderttausende Disney+ allein für "Hamilton" abonnieren werden.
Premiere: Karaoke-KI-Anlage fürs Auto
Lange Autofahrten zu deutschen Sommerzielen liegen aufgrund von Corona wieder im Urlaubs-Trend. Wer seinen Kids auf der Rückbank die Zeit nicht nur mit Bibi, Tina und Benjamin Blümchen vertreiben will (und die Deutsch-Rap-Songs der älteren Kids nicht mehr hören kann), versucht’s in diesem Jahr mal mit Auto-Karaoke. Roxie ist die erste Karaoke-Anlage fürs Auto. Das Gadget wird in den Zigarettenanzünder des Fahrzeugs gesteckt. Es besitzt zwei Mikrofone und unterstützt Bluetooth für eine Verbindung zum iPhone.
Über das Autoradio lässt sich der Gesang mithören. Technik neuester Stand: Die Stimme der autofahrenden Eltern und Kids wird mit künstlicher Intelligenz bearbeitet, damit jeder so gut wie Alessia Cara klingt. Die Steuerung des Systems funktioniert über die Stimme. Das Roxie CarKit AI kann ab sofort für 149 Euro auf der Website des Herstellers erworben werden. In Kürze soll es auch bei Amazon angeboten werden – gerade noch rechtzeitig für die lange Autofahrt in den Urlaub.
Und damit wünsche ich einen singvollen Tag, bis morgen bei TechTäglich.