Apple heute: Spielkonsole – oder Kopfhörer?

Sorgt Apple heute für eine unerwartete Weihnachts-Überraschung? Bereits seit Tagen wabern Gerüchte durchs Netz, dass der US-Konzern nach Watch 6, diversen iPads, iPhone 12 und den M1-Macs heute noch einmal ein oder mehrere neue Produkte präsentiert. Das geht angeblich aus Unterlagen hervor, die Apple-Servicepartner erhalten haben. Im Mittelpunkt der Spekulationen steht eine Neuauflage der Streamingbox Apple TV – und vor allem die seit Langem erwarteten Over Ear-Kopfhörer AirPods Studio. Mark Gurman, gut informierter Apple-Experte des Wirtschaftsmagazins Bloomberg, erinnert seine Twitter-Timeline heute vielleicht nicht umsonst daran, dass er bereits im Oktober auf den Start der AirPods Studio hingewiesen hatte.

Beim zuletzt im Herbst 2017 überarbeiteten Apple TV 4K ist eine Renovierung tatsächlich längst überfällig. Eine neue Version mit stärkerem Prozessor könnte sich noch stärker auf Spiele-Apps fokussieren – und mit besserer Grafik als Apple-Konsole zumindest Switch, PlayStation 4 und Xbox One herausfordern. Noch etwas realistischer ist der Start der AirPods Studio, die mit cleveren Funktionen wie automatischer Links-Rechts-Ohren-Erkennung und mit Top-Sound Sennheiser, Bose & Co. Konkurrenz machen sollen. Beide Geräte sind sicherlich bei Apple in der Pipeline. Eine Präsentation so kurz vor Weihnachten wäre aber ungewöhnlich – zumal die Wunschzettel längst geschrieben sind. Und angesichts von Apples latenten Lieferschwierigkeiten bei iPhone 12 Pro/Max und HomePod mini wäre fraglich, ob es die Neuheiten überhaupt noch bis Weihnachten zu den Kunden schaffen. Der Apple-Tag, so MacRumors, wird jedenfalls spannend.

Loewe mit Luxus-Fernseher für 12.000 Euro

Wer im Wohnzimmer zwei Meter Platz für einen Fernseher und ein gut gefülltes Konto hat, kann sich jetzt TV-Luxus "Made in Oberfranken" gönnen. Denn der offenbar unkaputtbare Hersteller Loewe bietet ab sofort seinen neuen 77-Zoll-Fernseher bild s.77 für 11.999 Euro an. Fürs viele Geld gibt es unter anderem einen 4K-OLED-Bildschirm, 2 TB integrierten SSD-Speicherplatz für Aufnahmen, eine eingebaute 120-Watt-Soundbar mit zehn Lautsprechern – und vor allem edles Design aus Kronach.

Der große Clou des bild s.77: Wenn der Fernseher nicht läuft, ist die Soundbar versteckt. Erst beim Einschalten fährt der Bildschirm nach oben und gibt die Lautsprecher frei – ein echter Hingucker. Im Angebot sind auch motorisierte und drehbare Standfüße, die allerdings extra kosten. Denn Loewe liefert nur eine Wandhalterung mit. Gutverdienende Design-Liebhaber können ihre Wohnzimmer mit dem s.77 schmücken. Bei profaneren Marken wie LG und Samsung gibt es fürs gleiche Geld allerdings schon 8K-Fernseher – und mit HDMI 2.1 sowie mit HDR10+ noch etwas modernere Technik, die dem Loewe fehlt.

Corona sorgt für Computer-Boom

Seit dem Siegeszug von Smartphones und Tablets ist es mit den Verkäufen von Notebooks und Desktop-PCs steil bergab gegangen. Doch in Corona-Zeiten erleben die klassischen Computer nun einen ungeahnten Aufschwung. Die Zahl der weltweit verkauften Notebooks steigt 2020 um 26 Prozent auf 215,8 Millionen. Stationäre Desktops legen um 17 Prozent auf 75,5 Millionen Geräte zu. "Die Dynamik auf dem PC-Markt war dieses Jahr gelinde gesagt beeindruckend", so Analyst Ryan Reith vom Marktforschungsunternehmen IDC.

Für den Aufschwung sorgten vor allem das Home Office und der Bildungsbereich. Menschen, die zuhause arbeiten, kauften für sich und ihre Kinder neue Rechner. Und der Nachholbedarf in Schulen und Universitäten ist nach wie vor enorm. "Die Leute kaufen alle Arten von Notebooks", erklärt Analyst Reith in der PC World, "vom günstigen Einstiegsrechner bis zum voll ausgestatteten Spiele-PC". Weil der Trend zum Home Office und zum virtuellen Unterricht anhält, rechnet IDC für 2021 bei den Notebooks mit einem weiteren Plus von 3,2 Prozent. Der Boom soll zumindest bis 2022 anhalten.

Familienleben 2020: Notebooks sind gefragt wie lange nicht.

Familienleben 2020: Notebooks sind gefragt wie lange nicht.

Ikea-Nostalgie: Hier gibt es die Kataloge zum Download

Ingmar, Göran und Olof trauern – und mit ihnen Millionen von Ikea-Fans in aller Welt. Denn mit dem nun angekündigten Aus für den gedruckten Ikea-Katalog enden sieben Jahrzehnte Werbe-Geschichte. Wer sich durch die Schwedenmöbel-Kataloge von 1950 bis 2020 blättert, erlebt den Wandel der Welt von der Nachkriegszeit bis ins heutige Smartphone-Zeitalter. Und für viele sind die „Produktkatalogen“, wie es im schwedischen Original heißt, beinahe ein Stück Literatur.

Doch zumindest digital bleibt die Zeitreise weiterhin möglich. Denn das Ikea-Museum hat dieses Jahr alle Kataloge von 1950 bis 2020 online gestellt. Und das, damit es noch authentischer wird, in der schwedischen Originalversion. Internationale Ausgaben sollen folgen. Die Kataloge sind eine faszinierende Fundgrube für Schweden-Fans, für Historiker und für alle, die gern auf die (gute) alte Zeit zurückblicken. In der kunterbunten Flower-Power-Welt der 70er dürfen die Erwachsenen noch rauchen, und an den Wänden hängen freche politische Plakate. In den 80ern halten Glitzer und Glamour Einzug in die Ikea-Wohnungen. Und 2020 heißt es auf gut Schwedisch: "Tack, Ikea katalog! Det var trevligt med dig!" "Danke, Ikea-Katalog! Es war schön mit Dir!"

Schön wird’s garantiert auch mit Michael Gronau, dem TechTäglich-Klassiker aus Berlin, der an dieser Stelle für den Rest der Woche die Technik-News zusammenschraubt. Viel Spaß beim Lesen!

Alte Schweden: Für Nostalgiker gibt es die Ikea-Kataloge von 1950 bis 2020 online.

Alte Schweden: Für Nostalgiker gibt es die Ikea-Kataloge von 1950 bis 2020 online.


Autor: Jörg Heinrich

Jörg Heinrich ist Autor bei W&V. Der freie Journalist aus München betreut unter anderem die Morgen-Kolumne „TechTäglich“. Er hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass Internet und Social Media künftig funktionieren, ohne die Nutzer auszuhorchen. Zur Entspannung fährt er französische Oldtimer und schaut alte Folgen der ZDF-Hitparade mit Dieter Thomas Heck.