Tech-Kolumne:
TechTäglich: OpenAir-Fernseher von Samsung
Vor dem Mittagessen die wichtigsten Meldungen des Tages – das ist TechTäglich, die Technik-Kolumne von W&V. Heute mit einem wetterfesten TV-Gerät für Freiluft-Fernsehspaß und mit weltweiten Tinder-Flirts.
OpenAir-Fernseher von Samsung
Nachdem die meisten Outdoor-Veranstaltungen momentan nicht stattfinden können, will Samsung wenigstens für Freiluft-Fernsehspaß sorgen. Dafür kommt im August der OpenAir-Fernseher "The Terrace" auch in Deutschland auf Terrassen und in Gärten. Wer bisher im Freien sein eigenes Public Viewing von Fußballspielen veranstaltet, oder Freunde ins Sommer-Heimkino einlädt, verwendet dazu meistens eine Leinwand mit Beamer. Den eigenen Fernseher vom Wohnzimmer nach draußen zu schleppen, ist mühsam – und angesichts der mäßigen Helligkeit auch wenig sinnvoll. Samsung ändert das jetzt.
Der Terrassen-Fernseher ist staub-, wasser- und wetterfest nach der IP55-Schutzklassifizierung. Er kann also ganzjährig draußen bleiben, ohne Schaden zu nehmen. Eine Schutzhülle ist allenfalls fürs gute Gefühl des Besitzers notwendig. Außerdem bietet er eine Antireflexionsschicht und ist mit 2.000 Nits so extrem leuchtstark, dass das Gerät laut Samsung auch im Freien für die gewohnte Bildqualität sorgt (solange es nicht geklaut wird). Zum Vergleich: Aktuelle Top-Fernseher für drinnen wie der Samsung Q60R oder der LG OLED C9 liegen etwa zwischen 400 und 800 Nits. Ansonsten soll die Technik weitgehend den aktuellen QLED-4K-Bildschirmen der Koreaner entsprechen. Deutsche Preise hat Samsung noch nicht verraten, sie dürften sich aber am US-Markt orientieren. Dort ist der Fernseher mit dem "Der Junge muss an die frische Luft"-Faktor ab sofort verfügbar – in 55 Zoll für 3.455 Dollar, in 65 Zoll für 4.999 Dollar und in 75 Zoll für 6.499 Dollar. Eine passende wetterfeste Soundbar gibt es als Zubehör.
Apple: Datenbrille auch im Steve-Jobs-Design
Der momentan schwer angesagte Apple-Leaker Jon Prosser vom YouTube-Kanal "Front Page" feuert weiter aus allen Rohren. Nachdem er diese Woche bereits die wichtigsten Infos zu Apples Datenbrille "Apple Glass" ausgeplaudert hat, legt Prosser nun nochmals nach. Gegenüber Cult of Mac hat er verraten, dass es die Augmented-Reality-Sehhilfe auch in einer speziellen Steve-Jobs-Edition geben soll – also im Design der von John Lennon inspirierten klassischen runden Nickelbrille des Apple-Gründers.
Die "Steve Jobs Heritage Edition" soll demnach in einer limitierten Auflage erscheinen – ähnlich wie 2015 die Gold-Version der ersten Apple Watch, die sich allerdings nach nur einem Jahr in technisch veralteten Elektroschrott verwandelte. Ganz so kostspielig wie die damals bis zu 17.000 Dollar teure Gold-Uhr dürfte die Jobs-Brille allerdings nicht werden – außer, das Gestell besteht aus Platin. Die Standard-Version der "Apple Glass", deren Design an eine klassische Ray-Ban erinnert, erscheint laut des zuletzt außergewöhnlich gut informierten Jon Prosser spätestens 2022 zu Preisen ab 499 Dollar. Optische Gläser kosten extra.
Tinder bald weltweit
Lokal in der eigenen Umgebung flirten, um sich dann auch in echt kennenlernen zu können – das war seit dem Start 2012 das Prinzip von Tinder. Die kostenpflichtige "Passport"-Funktion war die einzige nennenswerte Ausnahme. Damit können Nutzer einen bestimmten Ort auswählen, zum Beispiel ihr Urlaubsziel, um dann auch dort nach potenziellen Partnern zu suchen. Doch in Zeiten von Corona setzt Tinder jetzt generell auf weltweites Flirten. Dafür startet in Kürze der neue "Global Mode", der Profile auf der ganzen Welt verfügbar macht.
Weil Vor-Ort-Treffen nach wie vor problematisch sind, will Tinder künftig verstärkt auf Video-Flirts setzen, mit denen sich Liebessuchende per Kamera beschnuppern können. Nachdem das ortsunabhängig funktioniert, ist der "Global Mode" der logische nächste Schritt. Er ist kostenlos und startet mit der Aufforderung: "Du hast alle potenziellen Matches in Deiner Gegend gesehen. Dann lege jetzt global los, und schau Dir Menschen aus aller Welt an." Wer global tindern will, muss in den Einstellungen ausdrücklich zustimmen, ansonsten bleibt es bei der lokalen und regionalen Suche. Der Test startet nächste Woche für die ersten Nutzer. Bei Erfolg will Tinder den "Global Mode" laut The Verge allgemein verfügbar machen.
Christopher Nolan: Neuer Film-Trailer debütiert in Fortnite
Bisher haben Trailer für wichtige neue Filme auf YouTube Premiere gefeiert, im Kino oder in der Super-Bowl-Werbepause. Warner Bros. und Star-Regisseur Christopher Nolan ("The Dark Knight", "Inception") zeigen nun, wie Film-PR 2020 funktioniert. Die neuesten Szenen ihres Spionagethrillers „Tenet“ waren nun exklusiv im Actionspiel "Fortnite Battle Royale" zu sehen. Erst danach landete der Trailer auch auf den bekannten Kanälen wie YouTube. Aber auch der Fortnite-Vorgeschmack hat noch nicht die Frage aller Fragen beantwortet: Wann kommt „Tenet“ ins Kino?
Christopher Nolan gilt als entschiedener Verfechter des Kino-Erlebnisses auf der großen Leinwand. Auch auf sein Betreiben hin ist "Tenet" der letzte Hollywood-Blockbuster des Sommers 2020, dessen Start noch nicht verschoben wurde. Der geplante Termin 17. Juli steht nach wie vor – auch wenn dieses Datum auf diversen Websites von Warner und in den sozialen Medien immer wieder verschwindet, und dann wieder auftaucht. Der neue Nolan-Thriller gilt als entscheidender Test, wann und wie Hollywood seine Top-Filme zurück ins Kino bringen kann. Der Starttermin kann sich also durchaus noch vor- oder rückwärts bewegen – genau wie die Zeit in "Tenet", die Reisen in die Zukunft und in die Vergangenheit möglich macht. Deshalb trägt der Film auch seinen Palindrom-Titel, der sich von vorne und hinten lesen lässt.
Fitbit: Armband mit Corona-Frühtest
Die Fitness-Armbänder von Fitbit sollen künftig bei der Früherkennung von Corona-Infektionen helfen. Dafür bittet Fitbit über seine Smartphone-App Nutzer in den USA und in Kanada, die positiv auf Corona getestet wurden, im Rahmen einer Studie einige Fragen zu beantworten. Die Antworten werden dann – anonym und auf freiwilliger Basis – mit den Gesundheitsdaten verbunden, die die Fitbit-Armbänder der Betroffenen in den letzten Wochen und Monaten gesammelt haben. Im Gesamtbild aus den erfassten Daten und den Antworten aus den Corona-Fragebögen könnte sich ein Muster ergeben.
Dabei, so TechCrunch, lautet die Grundidee: Wie verändern sich Gesundheitsdaten und andere Messungen eines Nutzers typischerweise im Frühstadium einer Corona-Infektion? Fitbit und die an der Studie beteiligten Ärzte hoffen so, einen Nutzer bereits sehr früh vor einer möglichen Ansteckung warnen zu können. Betroffene könnten sich dann testen lassen, in Quarantäne gehen – und hoffentlich möglichst wenige andere Menschen mit dem Virus infizieren. Eine Behandlung im Frühstadium der Krankheit sorgt außerdem meist für einen milderen Verlauf. Auf einen ähnlichen Effekt setzt auch die "staatliche" Corona-App, für die Apple und Google jetzt die Entwickler-Schnittstelle fertiggestellt und freigegeben haben. Sie soll im Juni erscheinen.