Und ganz nebenbei sorgt das Projekt für schöne Bilder und gute PR. Während es in Deutschland viel Gemecker beim Thema E-Mobilität gibt - angefangen beim Ladenetz bis hin zur Reichweite, sollen hier die Chancen für die Fortbewegung und das Miteinander der Zukunft in den Vordergrund gerückt werden.

Große Pläne für Astypalea

Neben dem elektrischen Polizeiauto gingen auch die ersten privaten und öffentlichen Ladepunkte ans Netz. In den nächsten Jahren erfolgt sukzessive eine Erneuerung des kompletten Energiesystems der Insel und, gemeinsam mit Volkswagen, die Umstellung auf eine smarte und nachhaltige Mobilität.

Bereits Ende dieses Monats startet der Verkauf von E-Fahrzeugen wie etwa des e-up!, des ID.3 und ID.4 sowie des Seat MO eScooter 125 an Privatkunden, wobei die Käufe durch staatliche Prämien unterstützt werden. Später sollen Mobilitätsdienste wie etwa ein vollelektrisches Carsharing sowie Ridesharing folgen, die das bislang mangelhafte Bussystem auf der Insel ersetzen. Nach der Polizei fährt zudem künftig auch die gesamte Inselverwaltung elektrisch.

"Astypalea wird eine zentrale Säule für unseren Wandel, und ich bin der lokalen Gemeinschaft sehr dankbar für ihre anhaltende Unterstützung des Projekts," sagt der griechische Premierminister Kyriakos Mitsotakis. "Die Zusammenarbeit mit Volkswagen sowie mit den Wissenschaftlern der griechischen Universität der Ägäis und der schottischen Universität Strathclyde werden uns wichtige Einblicke liefern, die uns dabei helfen, die richtigen Anreize auf unserem Weg zu einer saubereren, grüneren und nachhaltigeren Zukunft zu setzen. Gemeinsam werden wir Wind und Sonne nutzen, um diese bessere Zukunft anzutreiben."  

Strom aus dem neuen Solarpark

Der benötigte Strom wird primär aus einem Solarpark kommen, der ab 2023 etwa drei Megawatt liefert und die bisher verwendeten Dieselgeneratoren ersetzt. Allein dieser Solarpark soll den Bedarf der für die Elektrofahrzeuge notwendigen Energie sowie über 50 Prozent des gesamten Energiebedarfs der Insel decken. Ein Batteriespeichersystem hilft dabei, das Netz zu stabilisieren und die Effektivität des Solarparks zu steigern. Kostas Fragogiannis, stellvertretender Außenminister Griechenlands, ist optimistisch: "Dieses Projekt symbolisiert die Verwirklichung unserer Vision für Griechenland in den kommenden Jahren, ein Ausblick auf die Zukunft, bevor sie begonnen hat." 


Autor: Stefan Schasche

In über 20 Jahren als Redakteur hat Stefan Schasche für diverse Zeitschriften über alles geschrieben, was Mikrochips oder Li-Ion-Akkus unter der Haube hat. Vor seiner Zeit bei der W&V schrieb er für das Schwestermagazin Kontakter über Kampagnen, Programmatic Advertising und internationale Werbethemen.