Podcast-Kolumne:
Warum UX-Sounds die Zukunft gehört
Markenprägende Soundelemente gehen sprichwörtlich ins Ohr - und geben Orientierung und Vertrauen. Warum Unternehmen jetzt ganz besonders auf UX-Sounds setzen sollten, erklärt W&V-Kolumnist Stephan Schreyer.
Machen wir es kurz und knapp: Wer bisher noch immer nicht verstanden hat, welche Relevanz Audio insbesondere auf Corporate-Ebene hat, dem ist nicht mehr zu helfen. Dabei geht es nicht um Podcasts! Sie sind lediglich EIN Teil von Corporate-Audio. Nicht mehr und nicht weniger! Vermeintliche Heilsbringer in einer sonst nicht stattfinden Corporate-Audio Strategie sind sie schon gar nicht.
Wie können Marken sprichwörtlich direkt ins Ohr gehen?
Es geht also um das große Ganze. Was genau das ist, habe ich schon mal in einer meiner Kolumnen erklärt: "Audio Branding – jetzt wird es Zeit". Heute soll es praxisnah und konkret werden. Wie können Unternehmen, wie können Marken sprichwörtlich direkt ins Ohr gehen? Das ist gar nicht so einfach, denn wir sind ununterbrochen mit einer "Sound-Flut" konfrontiert. Ob Zuhause, bei der Arbeit, im Supermarkt oder im Sportstudio. Überall "pingt" und "plongt" es auf allen möglichen Kanälen. Unser Hörverhalten wird hierdurch nachhaltig beeinflusst.
Wie also in diesem Sound-Dschungel als Unternehmen, als Marke, Gehör finden? Durch bewusst gestaltete Klänge. Sogenannte "Notification Sounds" oder anders "UX-Sounds", die bewusste Gestaltung von "funktionalen Klängen". Zum Beispiel bei Corporate-/Brand-Apps. Ziel: die Gebrauchstauglichkeit verbessern und die Bedienung intuitiver gestalten. Dadurch wird die Benutzerfreundlichkeit gesteigert und ein Mehrwert für das Produkt und/oder die Marke entsteht.
Bestes Beispiel hierfür: Die "Microinteraction-Sounds" von Twitter, Facebook, der Tagesschau-App oder TikTok. Ohne auf das Smartphone blicken zu müssen, hören wir direkt und unmittelbar, wer der Absender ist. Wir treffen innerhalb von Sekunden eine Entscheidung über die Relevanz. Nämlich darüber, ob wir eine Nachricht öffnen und lesen oder nicht. Spielerei? Keineswegs! Die markenprägenden Soundelemente geben uns Orientierung, Sicherheit und Vertrauen.
Notifications Sounds sind die neuen Audio-Logos*
Die Relevanz von UX-Sounds wird demnach deutlich zunehmen. Davon bin ich überzeugt. Und zwar schneller als wir derzeit denken. Die Gründe sind simpel: Einmal ist da die vielbeschworene "Generation Kopfhörer". Sie wächst wie selbstverständlich mit Audio in allen Facetten und an vielen Touchpoints auf. Zum einen der klare Trend zum Smartphone als Dreh und Angelpunkt unseres Daseins mit Apps für alle Lebenslagen. Aber zum anderen auch der Trend weg vom Display, hin zu Voice und Audio.
Zukünftig entscheidet das Ohr darüber, ob wir die Nachricht bzw. Information weiterverfolgen oder nicht und - ob wir den Absender als wichtig einstufen oder nicht. Wer jetzt allerdings denkt, UX-Sounds sind der alleinige Heilsbringer, der irrt gewaltig. Auch sie sind ein Stück der Audio- und Kommunikationsstrategie. "Kleinteile" sind dabei ebenso wichtig, wie das große Ganze. Und am Ende muss alles auf ein Ziel einzahlen.
*Quelle: Rainer Hirt / Audity GmbH